Samuel Gail überreicht Spendenscheck an Kindheitsfreunde von Agape Mission Aalen
Ipf- und Jagst-Zeitung 25 Jan 2022
AALEN (an) – Samuel Gail, ehemaliger JU-Vorsitzender in Aalen, hat während seines Heimaturlaubs in Aalen einen Spendenscheck an Nicola Hofmann, neue zweite Vorsitzende von Agape Mission e. V. Aalen, überreichen können.
Gail kennt Lucky Moyo, Gründer und Leiter von Agape-Missions in Simbabwe, seit seiner Kindheit. So ist es ihm gemeinsam mit seiner Frau, Lehrerin in Köln, ein Anliegen, besonders die Aktivitäten im Bildungsbereich von Agape-Missions zu unterstützen. Hofmann inspizierte seit 2002 mehrmals die Missionsarbeit in Simbabwe. Im Jahr 1980 wurde Bildung in Simbabwe zu einem grundlegenden Menschenrecht erklärt. Die Sekundarschulbildung in Simbabwe untersteht dem Ministerium für Grund und Sekundarschulbildung. Das Bildungssystem in Simbabwe steht derzeit vor einer Reihe von Herausforderungen. Die Regierung plant den Bau von mehr als 2000 Schulen, um den Bildungsbedarf im Lande zu decken. Das Auftreten von Covid-19 hat die Situation weiter verschärft und den Schulkalender ernsthaft gestört, denn die Regierung war in den vergangenen zwei Jahren mehrmals gezwungen, Schulen zu schließen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die meisten Schulen konnten kein Online-Lernen anbieten, weil das Internet nicht zur Verfügung steht und viele Schüler auch nicht über die notwendigen elektronischen Geräte verfügen. Aufgrund von Covid-19 haben viele Schüler das Lernen verlernt, und einige haben die Schule schließlich ganz abgebrochen. Tausende von Ärzten und Krankenschwestern haben das Land in Richtung Europa, Kanada, Australien und Südafrika verlassen. Dies ist eine große Katastrophe im Gesundheitssektor. Dieses Szenario bringt große Herausforderungen mit sich, da viele Schülerinnen und Schüler vor allem in Zeiten von Covid ohne elterliche Betreuung dastehen.
Agape-Missions gründete bereits 2013 das Agape-College als eine private christliche Schule, um besonders der unterprivilegierten Bevölkerungsschicht in Bulawayo eine erschwingliche, qualitativ hochwertige Bildung zu ermöglichen. Neben der Bereitstellung von Bildung internationalen Standards versucht AgapeMissions durch das Agape College das „Salz und das Licht“der Welt zu sein, indem es jungen Menschen von Christus erzählt und zukünftige Führungskräfte für Simbabwe ausbildet. Das College schloss das Jahr 2021 mit einer durchschnittlichen Einschreibung von fast 300 Schülern ab. Die Schulen wurden Mitte Dezember 2021 geschlossen und werden voraussichtlich Anfang Februar wieder geöffnet. Wären die Auswirkungen von Covid nicht gewesen, hätte die Schule bereits mehr als 500 Schüler aufnehmen können. „Aufgrund der anhaltenden Covid-Situation sind wir jedoch noch nicht sicher, was im Februar passieren wird, wenn die Schulen wieder öffnen müssten“, so Moyo. Es wird Unterricht von Klasse 8 bis 13 angeboten. Derzeit wird ein Mehrzweckgebäude gebaut, in dem Hörsäle, eine Aula und Verwaltungsbüros untergebracht sind, was die Kapazität des College deutlich erhöhen wird. Das College verfügt über einen Bildungsfonds, der unterprivilegierte Lernende unterstützen soll. Aus diesem Fonds werden die Gebühren für Waisen und bedürftige Lernende nach einer Überprüfung des Hintergrunds gezahlt.
Bei der Impfung wurden jedoch erhebliche Fortschritte erzielt, und es wurden über vier Millionen Menschen als geimpft registriert. Auch bei Schulkindern über 16 Jahren wird aktiv geimpft. Bis heute wurden etwa 226 000 Covid-Fälle registriert, 5 250 Todesfälle und 207 000 Genesene. Die Bevölkerung Simbabwes beträgt etwa 16 Millionen. Die Delta-Variante infizierte und tötete in Simbabwe viele Menschen. Die Omikron-Variante hat zwar auch viele Menschen infiziert, aber es gibt viel weniger Todesfälle und Krankenhausaufenthalte. Die Pandemie hat sich sehr negativ auf den Alltag der Menschen ausgewirkt, da die Landesgrenzen immer noch geschlossen sind und die Mehrheit der Simbabwer auf den grenzüberschreitenden Handel angewiesen ist. Finanziert werden die sozialmissionarischen Dienste und Bildungsaktivitäten von Agape-Missions vorwiegend von den Freunden aus dem Ostalbkreis und anderer Regionen Süddeutschlands. Leider wird Lucky Moyo wohl auch 2022 wegen Corona seinen Freundeskreis in Deutschland, wie sonst alle zwei Jahre üblich, leider nicht besuchen können.
© Ipf & Jagst Zeitung 25.01.2022