Schecks zur Förderung von Entwicklungshilfeprojekten durch die Stadt Aalen übergeben

Am 26. April 2006 entschied der Verwaltungs- und Finanzausschuss der Stadt Aalen Entwicklungshilfeprojekte von neun Kirchen, Vereinen und anderen Institutionen zu unterstützen.

Oberbürgermeister Martin Gerlach mit den Vertretern der Kirchen, der Vereine und Institutionen.

Im Rahmen eines Pressegespräches wurden die Schecks in Höhe von insgesamt 11 700 Euro heute von Oberbürgermeister Martin Gerlach an die Vertreter der Kirchen, der Vereine und Institutionen übergeben.

Bereits seit Anfang der 90er Jahre leistet die Stadt Aalen kommunale Entwicklungshilfe und fördert einzelne Projekte. In den Jahren 1999 bis 2005 wurden rund 88 000 Euro für Projekte zur Verfügung gestellt. „Bereits mit einem Euro kann in Entwicklungshilfeländern vieles bewegt werden”, sagte Oberbürgermeister Gerlach bei der Scheckübergabe. Die Scheckübergabe solle auch andere ermuntern, den Beispielen zu folgen.

In diesem Jahr werden folgende Kirchen, Vereine und Institutionen unterstützt:

Katholische Kirchengemeinde Salvator, Welt-Laden Aalen, Agape Mission e. V., Evangelisch-methodistische Kirche Aalen, Akademisches Auslandsamt der Hochschule Aalen, Katholische Kirchengemeinde Fachsenfeld, Evangelische Kirchengemeinde Aalen, Evangelische Kirchengemeinde Wasseralfingen und Neurochirurgische Hilfe Indien e. V.

MISSIONSARBEIT / Lucky Moyo arbeitet seit 21 Jahren in Simbabwe als Missionar bei der von ihm gegründeten Agape-Mission

Schwierige Lage schwächt Tatendrang nicht

Man kann ihn getrost als Pioniermissionar in Simbabwe bezeichnen. In Aalen hat er in den 80er Jahren eine Ausbildung zum Elektrotechniker genossen. Lucky Moyo kam vor Weihnachten drei Wochen zurück in seine „zweite Heimat“ und berichtete über die vielschichtige Arbeit der Agape-Mission in Simbabwe, der einstigen Kornkammer Afrikas.
VON SASCHA KURZ

Weilte bei seinen Aalener Freunden: Lucky Moyo, Missionar …

AALEN • 30 000 Menschen in 70 Gemeinden betreut die Agape-Mission mit Hilfe von Spenden des in Aalen ansässigen Fördervereins. 30 hauptamtliche Mitarbeiter stellen sich dabei in den Dienst der Missionsarbeit, die aufgrund der politischen Lage in der einstigen britischen Kolonie nicht einfacher geworden ist. „Inflation, Arbeitslosigkeit und Hunger schwächen gerade die Armen, Waisen und Witwen, denen unsere Missionsgemeinden helfen”, sagt der 45-jährige Lucky Moyo in nahezu akzentfreiem Deutsch.
Armenspeisungen, die Versorgung von rund 3000 Waisenkindern, Hilfe zur Selbsthilfe und der Aufbau von Ausbildungsstätten bilden die Grundpfeiler der Missionsarbeit, die zu 85 Prozent durch den süddeutschen Freundeskreis und den Förderverein finanziert wird. Neuestes Projekt der Mission ist die Betreuung von Obdachlosen, um die man sich nach den jüngsten Vertreibungen in Simbabwe vermehrt kümmern muss.
Politisch möchte Lucky Moyo nicht tätig werden. „Gerechtigkeit und Menschenrechte bilden die Basis eines Gemeinwesens. Die Kirchen sollten sich dabei engagieren und den Menschen bezüglich ihrer Rechte Erleuchtung bringen”, meint er. Er bezeichnet die Agape-Mission als „friedlich und unparteiisch”, sie wolle die Menschen von innen heraus verändern.
In dem von Robert Mugabe regierten afrikanischen Staat, der die Opposition unterdrückt, können sich viele Menschen nach der anhaltenden Dürre vor zwei Jahren nicht richtig ernähren. „Die Agape-Mission arbeitet mit anderen christlichen Organisationen zusammen. Punktuell sind internationale Organisationen wie die Welthungerhilfe Partner unserer Einrichtung”, berichtet der Missionar. Der missionseigene Truck wird schon mal zum Verteilen der Nahrungsmittel in entlegenere Dörfer benutzt.
Was Lucky Moyo Sorge bereitet, ist die medizinische Lage in seiner Heimat. „Es mangelt an Ärzten, Medikamenten und medizinischer Ausrüstung“, erklärt er. Fachärzte seien so gut wie keine vorhanden, weil sie nach der relativ guten Ausbildung an der Hochschule Simbabwes das Land sehr häufig verließen. „Von ursprünglich 14 Millionen Einwohnern leben geschätzt vier Millionen im Ausland“, sagt er.
Die Missionsarbeit wurde in den vergangenen Jahren nach Botswana und Mosambik ausgedehnt. „In Maputo haben wir eine Gemeinde gegründet. Mosambik birgt große Entwicklungspotenziale. Durch den langjährigen Krieg ist dort vieles kaputt gemacht worden”, sagt der ansonsten lächelnde Moyo nachdenklich.
Bevor Moyo Ende November zu seinen Freunden nach Aalen kam, besuchte er Bekannte in der Schweiz und den Niederlanden. Der Kontakt zu den Menschen, die seine Arbeit in Simbabwe unterstützen, ist ihm wichtig. Es scheint, als würde er in Gesprächen mit ihnen Kraft für kommende Aufgaben tanken. Moyo hofft, dass sich die Situation in Simbabwe schnell normalisiert und es zu einer „friedlichen Transformation” kommt. „Wir setzen, gemeinsam mit Gläubigen aus anderen christlichen Kirchen, den politischen Geschehnissen die geistliche Auseinandersetzung mit Gebeten entgegen”, meint Lucky Moyo.
Nach den künfigen Zielen gefragt, gerät der Mann aus Simbabwe leicht ins Schwärmen und seine Augen fangen an zu glänzen. „Wir wollen weitere Gemeinden gründen. Vielleicht schaffen wir es, akademische Ausbildungen wie die zum Techniker in eigenen Ausbildungsstätten zu ermöglichen – das wäre sehr schön”, meint der Elektrotechniker und Jurist. Er ist sich sicher, dass seine europäischen Freunde die Arbeit im Sinne Gottes vor Ort weiter unterstützen werden und die Agape-Mission das Leben in Simbabwe hoffnungsvoller gestaltet.
Bankverbindung Agape Mission: VR-Bank Aalen, Konto 141 002 000, BLZ 614901 50.
Informationen erteilt Herbert Gail, Telefon (07361) 596230.

Schwäbische Post 20.12.2005

HOFFNUNG FÜR ALLE / Predigt von Agape-Missionar Lucky Moyo und Spendenübergabe

Missionsarbeit wird unterstützt

Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltungen der neuen Gemeinderäume von „Hoffnung für Alle“ im Aalener Kinopark feierte der Aalener Verein Agape Mission sein 20-jähriges Bestehen. Als Festredner sprach Missionar Lucky Moyo aus Simbabwe über die Aufbauarbeit der Mission und die aktuelle Situation in Simbabwe.

Pastor Thomas Mayer übergibt das Gottesdienst-Opfer…

AALEN • In seiner Festansprache ermutigte Moyo, der drei Wochen in Deutschland weilte, diejenigen unter den 250 Besuchern, die nach dem Motto leben „Ich kann nix, ich bin nix, aus mir wird nie etwas” anhand biblischer Lebensbilder. Auch aus seinem Leben konnte er berichten, wie aus ihm, dem verachteten Hirtenjungen, durch die Gnade Gottes ein Missionsleiter von 30 000 Besuchern in 60 Gemeinschaften geworden ist.
Moyo rief den Anwesenden zu: „Wenn du nichts von dir hältst, Gott hält viel von dir, er will dich in seinem Reich gebrauchen.” Moyo bedankte sich beim Verein Agape Mission und den Förderern für 20 Jahre Gebets- und Finanzunterstützung, ohne die es keine Agape Missions in Simbabwe, Botswana und Mosambik geben würde.
Agape-Vorsitzender Herbert Gail bedankte sich bei der Gemeinde „Hoffnung für Alle” dafür, dass sie trotz hoher eigener finanzieller Belastung durch die Gestaltung der neuen Gemeinderäume im ehemaligen Winkler-Areal beim Aalener Kino das Gottesdienstopfer von 1100 Euro der missionarischen Arbeit in Afrika zu Verfügung stellte.
Hoffnung-für-Alle-Pastor Thomas Mayer meinte, eine geistig-moralische Wende werde nur durch veränderte Menschen möglich. So verstehe sich auch die Spende an die Agape-Mission, die in Afrika Hilfe zur Selbsthilfe leistet und Hoffnung verbreite.
sk

© Schwäbische Post 14.12.2005

„Ist schwarzes Leben so billig?”


Fellbacher Zeitung 12/2005

Laienmissionar aus Simbabwe besucht landeskirchliche Gemeinschaft

STETTEN • Während hier die Weihnachtsvorbereitungen laufen, gibt es in Simbabwe kaum Grund zur Freude. Viele leiden unter dem Regime des Präsidenten Mugabe. Über die Missstände in seiner Heimat hat Lucky Moyo bei der landeskirchlichen Gemeinschaft gesprochen.

Von Regine Warth

Ein lächeln umspielt seinen Mund, doch die Augen blicken traurig. Trotz seiner immer­währenden Freundlichkeit spüren die rund 20 Anwesenden im Haus der landeskirchlichen Gemeinschaft die Trauer des Laienmissionars aus Simbabwe. Zu viele Missstände gibt es in seinem Heimatland am Südzipfel des afrikanischen Kontinents. Denn unter der Regierung des Präsidenten Robert Mugabe hat sich eine konsequente Diktatur etabliert. „Inzwischen hat sich ein System aufgebaut, dass sich wie ein Gott über die Bürger Simbab­we erhebt”,sagte der studierte Elektromaschinenbauer und Jurist, der in der Stadt Bulawayo eine Agape-Mission gegründet hat. Aufgrund des diktatorischen politischen Umfelds haben sich die Voraussetzungen für die einst aufsteigende Wirtschaft massiv verschlechtert. „Rund 82 Prozent der Bevölkerung sind arbeitslos”, sagte Moyo. „Inzwischen haben wir eine Inflation.” Länder wurden enteignet und Häuser in Armengebieten grundlos abgerissen. „Innerhalb von zwei Monaten wurden tausende von Menschen obdachlos”, sagte Moyo. „Mitten im Winter, bei Minustemperaturen, lagen HIV-Infizierte, Behinderte, Alte und Kinder ohne Schutz auf der Straße.” Jede Hilfe wurde von der Regierung verboten und mit Strafen geahndet. Kirchen und kirchliche Gemeinschaften, in denen Lucky Moyo als Laienmissionar arbeitet, organisierten Auffangstationen. „Wir wussten, welche Konsequenzen unser Tun haben wird”, sagte Moyo. „Trotzdem haben wir den Menschen Essen, Kleidung und Möglichkeiten zum Waschen gegeben.” Viele wurden von der Regierungspolizei abgefangen und abtransportiert.
Der Schock über das Geschehene sitzt tief. „In Afrika passiert solch ein Massenmord, und die Welt schaut zu”, sagt Lucky Moyo. „Ist ein schwarzes Leben so billig?” Er hofft auf eine baldige friedliche Umwandlung der politischen Situation. „Alles hat ein Ende”, sagt er, „wir wollen eine Demokratie, in der sich jeder frei bewegen kann, ohne Angst zu haben.” Um dieses Ziel zu verwirklichen, will Moyo weiter Aufklärungsarbeit leisten. „Die Regierung Simbabwes soll wissen, das ihr Tun den Menschen hier in Europa nicht verborgen bleibt.”

INFO: Wer Lucky Moyo und seine Arbeit in Simbabwe unterstützen möchte, kann sich bei
Klaus-Dieter Bothner, Telefon 0 71 51 / 4 57 39, weitere Informationen einholen.

Nürtingerin bildet junge Schreiner aus

Seit 14 Jahren lebt Helga Landsmann in Simbabwe und hilft jungen Leuten beim Aufbau ihrer Zukunft

NÜRTINGEN •  „Wir wollen, dass sie wissen, was sie können, dass sie sich durchbeißen und dass sie lernen, sich anderen zu präsentieren”, sagt die Nürtingerin Helga Landsmann. Seit 14 Jahren lebt sie im afrikanischen Simbabwe und ist dort wortwörtlich zur Lichtfigur für junge Menschen geworden, die sie zu Schreinern ausbildet. Vor vier Jahren spendeten die Leser unserer Zeitung im Rahmen der Aktion „Licht der Hoffnung” für ihr Projekt „Ekuthuleni Carpentry Project” und ermöglichten Helga Landsmann damit, ihre Pläne und Träume für die kleine Schreinerwerkstatt auszubauen und zu verwirklichen.

© Nürtinger Zeitung 17.05.2005

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Zwei Chöre – ein Ziel: Hilfe für die Agape-Mission

Die Chöre spenden für Agape.

MÖGGLINGEN • Ein hervorragendes Benefiz-Gospelkonzert boten Ende November die Chöre „Good Voices” und „Voice Projekt” aus Mögglingen in der katholischen Kirche in Herlikofen. In einer ergreifenden Rede brachte Friederike Klammer, die Dirigentin beider Chöre, die Not der Menschen in Simbabwe zum Ausdruck und bat um Spenden für die AGAPE-Mission, die als eine der wenigen Hilfsorganisationen die Erlaubnis erhalten hat, dort zu helfen, wo es am Nötigsten ist. So kam der unglaubliche Betrag von 1000 Euro zusammen. Diesen Betrag konnte nun Friederike Klammer dem Gründer der AGAPE-Mission Lucky Moyo mit großer Freude überreichen. Aufgrund der großen Resonanz wird das Konzert am 18. Januar in der katholischen Kirche in Mögglingen und wiederum als Benefiz-Veranstaltung am 25. Januar in der evangelischen Magdalenen-Kirche in Wasseralfingen wiederholt.
Foto: pr

© Gmünder Tagespost 12/2003